Hamburger Orchestergemeinschaft © Axel Puskeppel
Hamburger Orchestergemeinschaft © Axel Puskeppel

Jubiläumskonzert

120 Jahre Hamburger Orchestergemeinschaft von 1904 e.V.

 

Die Hamburger Orchestergemeinschaft von 1904 e.V. zählt zu den ältesten Laienorchestern Deutsch-lands und feiert in diesem Jahr ihr 120-jähriges Bestehen. Alles begann am 27. Mai 1904, als dreizehn musikbegeisterte Herren den „Hamburger Orchesterverein“ ins Leben riefen, unter der musikalischen Leitung von Emil Leichsenring, der diese bis 1934 innehatte.

 

Das erste Konzert fand am 6. Dezember 1904 im Hamburger „Conventgarten“ statt, der damals als bester
Konzertsaal der Stadt galt. Mit einem beeindruckenden Programm, unter anderem der vierten Sinfonie von
Ludwig van Beethoven und der Ouvertüre zu „Iphigenie in Aulis“ von Christoph Willibald Gluck, zog das
Orchester 1.800 Zuhörer an – eine Zahl, die bei den folgenden Konzerten bis zum Ausbruch des Ersten
Weltkrieg konstant blieb. Im Jahr 1915 fand das vorerst letzte Konzert statt, der Betrieb konnte erst 1919
wieder aufgenommen werden. Nach einer weiteren Konzertpause während des Zweiten Weltkrieges, fanden
mit Spielerlaubnis der britischen Militärregierung vom 5. November 1945 an wieder Proben statt. Im ersten
Konzert nach dem Krieg spielten im Oktober 1946 im Großen Saal der Musikhalle (heute Laeiszhalle) schon
wieder 100 Aktive Dvoráks Sinfonie „Aus der Neuen Welt“ und feierten damit Frieden und Neubeginn.

 

Wie schon im Gründungsjahr gilt auch heute: Engagierte Dirigenten und Mitarbeiter im Hintergrund und natür-
lich die leidenschaftlichen Musikerinnen und Musiker tragen mit ihrem Talent und Einsatz dazu bei, dass ein
weiteres Ensemble die musikalische Vielfalt der Stadt ergänzt.

 

Anlässlich seines Jubiläumskonzerts am 10. November in der Laeiszhalle beweist das Orchester unter der
Leitung von Wolf Tobias M. Müller seine musikalische Bandbreite und sein Können mit Ouvertüren und Arien
von Mozart bis Puccini – die Gast-Solistinnen sind Aditi Smeets und Maria Grazia Milani – sowie mit Schuberts
„Unvollendeter“. Krönender Abschluss des Konzerts wird die Uraufführung von „elements“ sein, einer Kompo-
sition für Schlagzeug und Orchester von Fredrik Schwenk aus dem Jahr 2024.

Eine Einführung des Komponisten findetvor dem Konzert im Foyer der Laeiszhalle statt. In unserem kleinen
Interview mit Fredrik Schwenk erfahren Sie mehr über sein Werk.

 

Zur Uraufführung von „elements“: Drei Fragen an den Komponisten Fredrik Schwenk

 

Konzerte für Schlagzeug gibt es nicht so viele. Wie sind Sie auf diesen Gedanken gekommen?
Die Idee, ein Konzert für Schlagzeug und Orchester zu schreiben, kam vor vielen Jahren von der renommierten
Schlagzeugerin Cornelia Monske. Da der Aufwand, ein etwa halbstündiges großes Konzert zu schreiben, zu groß
ist, um einfach ins Blaue hinein zu komponieren, haben wir gemeinsam überlegt, wo und mit wem wir dieses
Projekt realisieren könnten. Und wie es der Zufall manchmal will, ergaben sich plötzlich zwei Gelegenheiten,das
Konzert in Auftrag zu geben: Zum einen wünschte sich die Hamburger Orchestervereinigung Cornelia Monske
explizit als Solistin, zum anderen erhielt die Musikerin eine Anfrage vom Symphony Orchestra Shenzhen, einem
der bedeutendsten und besten Orchester in China. Und so kam es, dass ich mit Beginn der Sommerferien Mitte
Juli zunächst die ersten beiden Sätze schrieb, und nach einem Intermezzo beim Festival Junger Künstler in Bay-
reuth in knapp zwei Wochen den dritten Satz vollendete. Nach täglich 12 bis 15 Stunden am Computer brauchte
ich am Ende Physiotherapie, um mich körperlich zu regenerieren.


In welche musikalische Richtung bewegt sich Ihr Konzert?
Mit Blick auf Chinas alte Kultur habe ich mich in diesem Werk mit der daoistischen Lehre der fünf Wandlungsphasen
zur Naturbeschreibung (Feuer, Wasser, Metall, Erde und Holz) und den darin beschriebenen Gesetzmäßigkeiten
dynamischer Umwandlungsprozesse wie Werden, Wandlung und Vergehen beschäftigt. Stilistisch habe ich zum
ersten Mal in meinem gesamten Schaffen versucht, das Material in Annäherung an die traditionelle chinesische
Musik aus der Diatonik (weiße Tasten) zu entwickeln. Dadurch ist das Werk verhältnismäßig hell und transparent.

 

Gab es schon während der Kompositionszeit eine Zusammenarbeit mit der Solistin? Oder erst, nachdem
das Werk
fertig war?“
Da die Zahl der verwendbaren Schlaginstrumente unendlich steigerbar ist, haben Cornelia Monske und ich bereits
im Vorfeld eine maximale, in drei Instrumentengruppen gegliederte Besetzung festgelegt: für den ersten Satz (Feuer
und Wasser) Metallinstrumente ohne Tonhöhen, für das geistige Zentrum des Konzerts (Metall) gestimmte Metallin-
strumente und für das wilde Finale (Holz und Erde) asiatische Fellinstrumente. Dabei wurden auch im Vorfeld be-
stimmte Techniken abgesprochen. Da sich das Werk im Laufe des Kompositionsprozesses jedoch auch verändert
hat, steht die Solistin jetzt vor der Herausforderung, besonders den hochvirtuosen Part des letzten Satzes technisch
und musikalisch umzusetzen, so dass am Ende alles Schwere leicht klingt.

 

Jubiläumskonzert, Sonntag, 10. November 2024 um 11 Uhr, Laeiszhalle, großer Saal. Weitere Infos und zur Buchung:

 

 

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