Wie oft die Musik Worte für das Unaussprechliche findet, zeigt sich im 5. Kammerkonzert: Die Leichtigkeit der Jugend, später dann Nachdenklichkeit und Melancholie, Gefühle und Leidenschaften, die der Mensch nicht in Worte kleiden kann. In der Musik finden sie ihren Ausdruck – allumfassend und für jeden zu verstehen.
Hugo Wolf: Italienische Serenade GDur für Streichquartett
Hugo Wolf: Vier Lieder für Sopran und Streichquartett
Hugo Wolf: Intermezzo Es-Dur für Streichquartett
Felix Mendelssohn Bartholdy: „… oder soll es Tod bedeuten?“ - Acht Lieder und ein Fragment nach Gedichten von Heinrich Heine. Bearbeitung für Sopran und Streichquartett von Aribert Reimann
Franz Schubert: Streichquartett Nr. 14 d-Moll D 810 – „Der Tod und das Mädchen“
Als leichtfüßige Hommage an die Unbeschwertheit seiner Jugendjahre komponierte Hugo Wolf seine „Italienische Serenade“ für Streicher. Ist der Ton dort heiter, so zeigen seine Lieder eine andere Facette des Komponisten: In ihnen versuchte er die Maskierung der Menschen zu enttarnen, voll eindrücklicher Authentizität und tiefem Gefühl.
Reflexionen über das eigene Leben, das „Da-Sein“, sind in Aribert Reimanns Bearbeitung der Lieder Felix Mendelssohn Bartholdys zu hören.
Kurz vor seinem Tod nahm Schubert sich seine populärsten Lieder erneut vor und verarbeitete die bekanntesten Motive in Streichquartetten. Heraus kam, was Schuberts Freund Moritz von Schwind als „Melodie“ beschrieb, „die bleibt wie von Liedern, ganz Empfindung und ganz ausgesprochen“.
"Der Tod und das Mädchen“ habe ich seit Kindertagen gemeinsam mit meinen Geschwistern gespielt, unbedarft und voller Spiellust. Heute mit der Gewissheit und dem Wissen, dass Schuberts Musik ohne Worte alles widerspiegelt: Verzweiflung, Angst, Sanftmut und Trost.“ (Naomi Seiler, Solobratschistin)